Grand Massive – III

Herkunft: Deutschland
Genre: Groove Metal

Review von Walter Scheurer / www.powermetal.de

Nach zwei, ihrer Spielzeit entsprechend als EPs bezeichneten Veröffentlichungen, legt die bayrische “Wüsten-Gemeinschaft” mit “III” ihr erstes Langeisen vor. Dieses fällt mit nur knapp mehr als 32 Minuten Spielzeit allerdings verdammt kurz aus und dürfte dadurch für Diskussionsstoff sorgen.

Das Quintett selbst sollte das aber nicht weiter irritieren, denn es bleibt der einzige Kritikpunkt und selbst der relativiert sich, da man ausnahmslos “Hämmer” auf der Scheibe verewigen konnte. Nach einer kurzen, verhaltenen Einleitung geht es mit ‘Deliver Me’ gleich gehörig zur Sache. GRAND MASSIVE lässt dabei erkennen, dass die angestammte Komfortzone, die man seit jeher grob in der Schnittmenge aus deftigem Heavy und Stoner Rock sowie Southern Metal verorten kann, keineswegs verlassen werden soll, nunmehr aber offenbar wesentlich intensiveres Augenmerk auf Hooks und Melodien gelegt wurde.

Dadurch fräst sich der Refrain des Openers ebenso schnell wie der des folgenden, mächtig bretternden ‘Power Of Gods’ – in dem das Gaspedal gehörig durchgetreten wird – ganz in Tradition früher DOWN-Elaborate recht rasch ins Gedächtnis. Durch das in eher gemäßigteren Passagen dezent an Glenn DANZIG erinnernde Timbre von Sänger Alex Andronikos gerät das anschließende ‘Taurus’ zu einer Art zeitgemäßer Intonation der 90er-Heldentaten aus dem Portfolio des “Schinkengottes” und diverser Wegbegleiter.

Ebenso an DANZIG erinnert Alex in der Western-Ballade ‘Horseman’, einer akustisch lässig umgesetzten “Downer-Nummer”. Danach gibt es aber wieder gehörig auf die Glocke, und zwar mit dem Brecher ‘The Hunter’, in dem nicht nur der wummernde Bass etwas vom Flair von CORROSION OF CONFORMITY zu “Blind”-Zeiten versprüht. So weit, so gut, die ultimativen Brecher folgen aber dennoch erst. Auf ‘Massive Of The Sun’ könnten wohl auch DOWN mächtig stolz sein und auch das von hypnotischen Percussions eingeleitete, sich zu einer CROWBAR-Walze entwickelnde ‘Souleaters’ ist schon nach dem Erstkontakt im Langzeitgedächtnis einbetoniert und braucht keinerlei Vergleich zu scheuen.

Gratulation für diese Scheibe, Jungs! Wir hören von Euch hoffentlich bald “4” (oder meinetwegen auch “IV”), wobei es selbstverständlich gerne auch 70 (oder noch mehr) Minuten Spielzeit sein dürfen.